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Wenn sie die Wahrheit spricht.

In dem Film »Die Dolmetscherin« zitiert die Protagonistin aus dem fiktiven Buch eines Freiheitsaktivisten:
Das Gewehrfeuer um uns herum betäubt unsere Ohren. Doch die menschliche Stimme unterscheidet sich von anderen Geräuschen. Sie vermag Lärm zu übertönen, so dass sie alles andere unter sich begräbt – selbst wenn sie nicht schreit – selbst wenn sie nur ein Flüstern ist. Selbst eine flüsternde Stimme kann ganze Armeen übertönen – wenn sie die Wahrheit spricht.
»Die Dolmetscherin«, Film von Sydney Pollack, 2005

Ich weiß nicht, ob das stimmt. Aber der Umkehrschluss ist richtig, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen der Unwahrheit und dem Gewehrfeuer.

Ich habe mich manchmal gefragt, ob es bei den 10 Geboten so etwas wie eine Reihenfolge der Wichtigkeit gibt. Ich hatte immer das Gefühl, dass morden schlimmer sei als stehlen und stehlen schlimmer als seinen Eltern Widerworte zu geben. Und ich dachte immer, dass lügen nicht ganz so schlimm ist.
Das war ein Irrtum.

Doch ich will nicht von der Lüge schreiben, ich will von der Wahrheit schreiben. Ich will davon schreiben, dass wir sie lieben müssen und verehren, dass wir es nicht zulassen, wenn sie verdreht oder besudelt wird. Und dass wir sie auch nicht verstecken dürfen, also schweigen, wenn die Wahrheit gesagt werden muss.

Das gilt für jeden einzelnen. Das gilt auch für die Kirche. Es ist ihre Aufgabe, von der Wahrheit zu reden. Und es wäre wunderbar, wenn dies auch für unsere neue Regierung und auch für die Opposition der Maßstab aller Reden wäre.

Ich glaube, dass es nur eine einzige Wahrheit gibt. Wenn man gelegentlich hört, dass jeder seine eigene habe, dann ist das nicht die Wahrheit, dann sind es Meinungen. Die können sehr unterschiedlich sein, und sie frei äußern zu können, ist ein hohes Gut. Aber wenn der Maßstab die Wahrheit ist, dann verhilft sie der eigenen Rede zu einer großen Bescheidenheit.

Es ist die Wahrheit und nicht die Lautheit der Rede, die sich Gehör verschafft. Und selbst gefüstert vorgetragen übertönt sie den Lärm.
Der Herr sprach: Geh heraus und tritt hin auf den Berg vor den Herrn! Und siehe, der Herr ging vorüber. Und ein großer, starker Wind, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, kam vor dem Herrn her; der Herr aber war nicht im Winde. Nach dem Wind aber kam ein Erdbeben; aber der Herr war nicht im Erdbeben. Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der Herr war nicht im Feuer. Und nach dem Feuer kam ein stilles, sanftes Sausen. Als das Elia hörte, verhüllte er sein Antlitz mit seinem Mantel und ging hinaus und trat in den Eingang der Höhle.
1. Könige 19, 11-13
Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

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